Leider ist das exakte Datum der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Gonterskirchen nicht bekannt. Im Gemeindearchiv von Gonterskirchen befindet sich aber ein Schreiben des damaligen Landrates des Landkreises Giessen vom 21. Juli 1958, an den Herrn Bürgermeister der Gemeinde Gonterskirchen, das beweißt, dass im Jahre 1918 die Freiwillige Feuerwehr in Gonterskirchen bestanden haben muss.
Eine Pflichtfeuerwehr hat es bereits im Jahre 1842 in Gonterskirchen gegeben. Auch das ist im Gemeindearchiv in einem Verzeichnis des damaligen Bürgermeisters über Pflichten der Mitglieder und ihrer Aufgaben im Brandfall aufgezeichnet.
Mitbringsel bei Einheirat: Feuereimer
Jeder gesunde Mann zwischen dem achtzehnten und sechzigsten Lebensjahr war zum Feuerlöschdienst verpflichtet. Jeder Bürger wurde zu einer Abgabe für Feuereimer herangezogen und jeder, der einheiratete, musste einen solchen Eimer mitbringen. Mit diesen Eimern wurde gelöscht. Es wurde zwischen dem Brandort und der Horloff eine Menschenkette gebildet, die die vollen und die leeren Eimer hin- und herreichten. Die Verpflichtung zur gegenseitigen Hilfeleistung im Brandfall geschahen bei der Pflichtfeuerwehr unter einem gewissen Zwang. In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts setzte eine Bewegung ein, die viele Bürger bewog, nicht unter Zwang, sondern freiwillig zu helfen, wenn der „Nächste“ Hilfe brauchte, besonders bei Ausbruch eines Brandes. Diese Bewegung führte dann zur Gründung von Freiwilligen Feuerwehren.
So kam es dann irgendwann während oder am Ende des 1. Weltkrieges unter dem Kommandanten Wilhelm Rohn I. zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Gonterskichen.
Bei Verstößen: Bussgeld
Strenge Ordnung, unter Androhung von Bußgeldern und eine autoritäre Führung, kennzeichnen die frühen Jahre der Freiwilligen Feuerwehr.
In den dreißiger Jahren übernahm Rudolf Lang das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr. Zur damaligen Ausrüstung zählte eine zweirädrige Druck-Feuerwehrspritze, eine vierrädrige Wagenspritze als Saug- und Druckspritze, ein Hydrantenstock, eine ausziehbare Hakenleiter und ca. zweihundert Meter B-Schlauch. Am 3. Oktober 1948 wurde die gesamte Feuerwehr durch öffentliche Bekanntmachung, in das Gasthaus zur Post eingeladen.
Aufleben der Freiwilligen Feuerwehr Gonterskirchen
Vorstand:
Wehrführer, Ferdinand Roll sen.
Stellvertretende Wehrführer, Fritz Lotz
Schriftführer und Rechner Reuss
Beisitzer, Otto Lotz, Ludwig Graf, Rudolf Roll
Am 29. April 1961 erklärte Ferdinand Roll aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. Zum neuen Wehrführer wurde Heinrich Jung einstimmig gewählt. In seine Dienstzeit fällt die verheerende Hochwasserkatastrophe am 23. Dezember 1967 und der Brand des Spritzenhauses am Tag danach.
Am 25. Januar 1969 übernimmt Friedel Hofmann das Amt des Wehrführers nach einer für ihn einstimmigen Wahl. Da sich Heinrich Jung aus beruflichen Gründen nicht mehr in der Lage sah, das Amt des Ortsbrandmeisters weiterzuführen.
Im Januar 1971 wurde das neue Ford-Transit-Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) in den Dienst der Wehr gestellt. 1976 wurde dieses mit Funk ausgerüstet, sowie zwei Handfunksprechgeräten, um eine moderne und schnelle Nachrichtenübermittlung bei Einsätzen zu gewährleisten.
Am 03. März 1978 wurde Herbert Auradniczek einstimmig zum Wehrführer und 1. Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr gewählt. Im darauffolgenden Jahr, am 16. Mai 1979 genau, wird die Wehr unter seiner Führung bei dem Kirchenbrand vor einer fast unlösbaren Aufgabe gestellt. Mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Laubach konnte eine Totalzerstörung der Kirche verhindert werden.
Jugendfeuerwehr Gonterskirchen
Am 30. September 1989 findet am Gerätehaus die Gründungsversammlung der Jugendfeuerwehr Gonterskirchen unter großer Anteilnahme der Bevölkerung statt.
Am 14. September 1991 wird das neue Mercedes-Tragkraftspritzenfahrzeug durch Bürgermeister, Claus Spandau offiziell übergeben.